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Datenpanne: Google kündigt Schließung von Google+ an

Die Datenpanne betrifft vermutlich mehr als 500.000 Nutzer - eine fehlerhafte Schnittstelle gibt als privat gekennzeichnete Daten aus dem Google+-Profil preis!

Die Sicherheitslücke klaffte nach Angaben des Unternehmens in der sog. "People-API" von Google+. Diese Programmierschnittstelle gibt Apps von Drittanbietern die Möglichkeit des Zugriffs auf Profildaten - zudem können Google+-Nutzer darüber auch den Zugriff auf die öffentlichen Profilinformationen ihrer Freunde konfigurieren.

Den Vorfall, der sich bereits im März ereignete, nimmt das Unternehmen nun zum Anlass, jetzt nach öffentlichem Bekanntwerden die Schließung von Google+ anzukündigen.

In einem Blogeintrag beschreibt Ben Smith, Vice President of Engineering bei Google, den Bug, der zur Offenlegung von Nutzerdaten führte. Demnach erhielten Apps von Drittanbietern fälschlicherweise auch als privat gekennzeichnete Daten eines Nutzers. Der Zugriff soll allerdings auf im Profil hinterlegte Daten wie Name, E-Mail-Adresse, Beruf, Geschlecht und Alter begrenzt gewesen sein. Auf Google+ veröffentlichte Beiträge, Nachrichten, Daten des Google-Kontos, Telefonnummern und auch Inhalte der G Suite seien nicht kompromittiert worden.

Zu einem Missbrauch der Daten soll es nicht gekommen sein. „Wir haben keine Beweise dafür gefunden, dass irgendein Entwickler den Fehler kannte oder die API missbraucht hat, und wir haben keine Beweise dafür gefunden, dass Profildaten missbraucht wurden“, heißt es weiter in dem Blogeintrag.

Nutzer seien im März nicht informiert worden, da es nicht möglich gewesen sei, Betroffene eindeutig zu ermitteln. Aus "Datenschutzgründen" zeichne Google nämlich nur API-Zugriffe über einen Zeitraum von zwei Wochen auf. In dem Zeitraum seien möglicherweise besagte mehr als 500.000 Google+-Konten kompromittiert worden, und zwar von möglicherweise bis zu knapp 440 Apps, die Zugriff auf die fehlerhafte Programmierschnittstelle hatten.

Die Prüfung des Datenpanne habe aber auch gezeigt, wie schwer es sei, ein erfolgreiches Google+ zu schaffen und zu unterhalten, das den Erwartungen von Verbrauchern entspreche. „Angesicht dieser Herausforderungen der sehr geringen Nutzung der Consumer-Version von Google+ haben wir uns entschlossen, die Consumer-Version einzustellen.“

Damit räumte Google auch ein, was viele Beobachter immer vermutet hatten: Das Interesse an Google+ war sehr gering. Konkret nannte Google nun zumindest eine Kennziffer: 90 Prozent der Nutzersitzungen auf Google+ waren zuletzt kürzer als fünf Sekunden.

 

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