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Es nimmt kein Ende: Apps senden weiterhin ungefragt Daten an Facebook

In einer Nachkontrolle durch PI stellten Datenschützer fest, dass noch immer millionenfach verbreitete Apps ohne Einverständnis persönliche Nutzerdaten übertragen - dahinter steht das Facebook-SDK, das in Android- und iOS-Apps zum Einsatz kommt.

Die britische Datenschutzorganisation Privacy International (PI) sieht das Problem dabei weniger bei den App-Entwicklern als bei dem von ihnen eingesetzten Software Development Kit (SDK) von Facebook. „Wie es aussieht, ist das Facebook-SDK dafür konzipiert, automatisch persönliche Daten zu Facebook zu übertragen, sobald ein Nutzer die App öffnet“, kommentieren die Datenschützer. „Wir glauben, dass das im Gegensatz zum Prinzip des bewussten und standardmäßigen Datenschutzes steht – wozu das europäische Datenschutzgesetz verpflichtet.“

Es ist völlig unerheblich, ob der Nutzer über ein Facebook-Konto verfügte oder nicht. Im Dezember letzten Jahres wurden 34 Apps geprüft, die zwischen 10 und 500 Millionen Installationen aufwiesen. Darunter befanden sich Anwendungen wie Super-Bright LED Flashlight, Shazam, Spotify, Duolingo, Skyscanner, Yelp und Kayak. Die Datenschützer kritisierten, dass die Daten ohne vorherige Zustimmung der Nutzer und ohne eine Erklärung zum Zweck übertragen wurden, was seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 nicht zulässig ist.

Privacy International hat sich jetzt an mehrere europäische Datenschutzbehörden gewendet und diese, sich mit den Erkenntnissen zum App-Tracking durch Dritte und gesetzlichen Konsequenzen zu beschäftigen.

Das Facebook-SDK ist letztendlich nur eines von vielen Beispielen für in Apps eingesetzte Tracker von dritter Seite, denn tatsächlich teilten z.B. fast 90 Prozent der kostenlosen Apps im Google Play Store Daten mit Googles Mutterkonzern Alphabet.

 

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