News

Neue Nutzungsbedingungen für Microsofts kommerzielle Cloud-Dienste sorgen derzeit für Aufregung: Es dürfen keine Inhalte mehr hochgeladen werden, die Nacktheit, Pornografie oder "offensive Sprache" enthalten. Außerdem könnte Microsoft bei Skype-Gesprächen zuhören ...

Microsoft sichert sich mit neuen Geschäftsbedingungen für seine Cloud-Dienste Skype, Xbox Live, Bing und OneDrive künftig das Recht "unangemessene Inhalte" der Nutzer zu entfernen.

Die neuen Bedingungen gehen vermutlich auf das neue und umstrittene US-Gesetz Fosta (vorher Sesta, der Allow States and Victims to Fight Online Sex Trafficking Act of 2017) zurück, mit dem eigentlich Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung bekämpft werden soll.

Google hat deswegen bereits Pornos von Sexarbeitern gelöscht.

Künftig sind bei Microsoft "Nacktheit, Bestialität, Pornografie, offensive Sprache, verherrlichende Gewaltdarstellungen und kriminelle Aktivitäten" verboten. Die recht unklaren Begriffe wie "verherrlichende Gewaltdarstellungen" (graphic violence) oder "offensive Sprache" werden nicht näher definiert, was in der Praxis zu Problemen führen könnte.

Microsoft behält sich übrigens vor, die Einhaltung der Regeln selbst zu überprüfen:
Dies dürfte weniger durch Mitarbeiter geschehen, die die Inhalte manuell durchsehen/abhören, sondern vor allem durch Algorithmen, die anstößige Inhalte selbstständig erkennen und melden - möglicherweise werden diese Vorschläge dann noch durch Mitarbeiter manuell geprüft.

Zu den Maßnahmen gehört aber auch, dass Microsoft künftig in Skype-Gespräche reinhören kann. Das ist insofern interessant, weil über Skype geführte Gespräche in Deutschland am Anfang der Überlegungen zur sogenannten Quellen-TKÜ (Telekommunikationsüberwachung) standen, da der Voice-over-IP-Dienst keine Abhörmöglichkeit für die Behörden vorsieht - anders als bei Telefonanlagen ist keine Schnittstelle nach ETSI-Standard vorgeschrieben.

By the way: Skype bietet keine durchgängige Ende-zu-Ende-Verschlüsse lung an ...