News

Online-Journalismus: Nutzer wollen ein Angebot ala Netflix oder Spotify

Die Zahlungsbereitschaft deutscher Nachrichtenkonsumenten bleibt für Online-Angebote relativ gering, am ehesten würden sie für eine Flatrate für "harte News" und einen Nutzwert zahlen.

Die Geiz-ist-geil, bzw. Kostenlos-Kultur ist im Internet in Bezug auf Nachrichten in Deutschland nach wie vor stark verbreitet. Weit mehr als die Hälfte der deutschen User hält es für (ziemlich) unwahrscheinlich, für digitale journalistische Inhalte zu bezahlen. Der Großteil von ihnen hat auch nicht die Absicht, dies zu ändern: Rund 60 Prozent halten es für wenig realistisch, dass sie in Zukunft digitale journalistische Inhalte kaufen. Dies geht aus der Studie "Money for nothing and content for free" hervor, den die Landesanstalt für Medien NRW gestern vorgestellt hat.

Um die Zahlungsbereitschaft für "digitaljournalistische Inhalte" hierzulande auszuloten, haben die Medienforscher Christian Wellbrock und Christopher Buschow von der Uni Köln und der Bauhaus-Universität Weimar mit ihren Teams online gut 6000 Nutzer in einer repräsentativen Auswahl befragt und zusätzlich mit 55 Personen qualitative Gruppendiskussionen durchgeführt:

  • 28 Prozent der Teilnehmer sind demnach "vollkommen" der Auffassung, "digitale Inhalte im Internet sollten umsonst sein"
  • Ebenfalls 28 Prozent der Teilnehmer berichteten, dass sie einen Musikstreaming-Service abonnieren
  • und 45 Prozent gaben an, für Videostreaming zu löhnen.

Trotz dieser stark ausgeprägten Gratis-Mentalität wünschen sich die Deutschen Nutzer am ehesten noch eine Art Netflix oder Spotify für Journalismus, haben die Wissenschaftler in ihrer jetzt veröffentlichten Analyse herausgefunden. Dabei müsse es sich aber um eine Flatrate zu vergleichbaren Preis- und Vertragsbedingungen handeln.

Interessant: Der grundsätzliche Wert des Journalismus werde nicht in Frage gestellt, denn fast ein Viertel der Befragten hat angegeben, im vergangenen Jahr mindestens einmal für digitalen Journalismus gezahlt zu haben. Dabei seien gerade jüngere Befragte eher zahlungsbereit.

Die Konsumenten währen am ehesten für "harte News", also Inhalte entweder mit persönlicher Relevanz und praktischem Mehrwert ("Nutzwertjournalismus") zu bezahlen für Inhalte oder mit gesellschaftlicher Bedeutung, um sich eine Meinung über wichtige Themen zu bilden.

 

Alle News gibt es hier zu sehen, eine Suche lässt sich hier starten und zur Startseite geht es hier mit einem Klick!