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Snapchat-Mitarbeiter missbrauchten Tools zum Ausspähen der Benutzer

Ein Bericht enthüllt, dass interne Software bei Snapchat offenbar in zahlreichen Fällen zum Auskundschaften persönlicher Nutzerdaten missbraucht wurde.

Wundert es eigentlich jemanden? Hoffentlich nicht! Mitarbeiter der Snapchat-Entwicklerfirma Snap haben wohl mit Hilfe interner Software-Tools mehrfach Benutzerdaten eingesehen, ohne dass dafür ein triftiger Grund vorlag. Unter anderem kam dafür ein Werkzeug namens "SnapLion" zum Einsatz, wie anonyme Quellen aus dem Unternehmen bestätigen. Unter den einsehbaren Daten waren der Standort, gespeicherte Bilder und Videos (Snaps), Telefonnummern und E-Mail-Adressen, berichtet Motherboard.

Vier ehemalige Mitarbeiter und eine noch bei Snap beschäftigte Person haben Motherboard gegenüber die mehrfache missbräuchliche Nutzung von Tools bestätigt, die zahlreichen Abteilungen der Firma Zugriff auf bestimmte Nutzerdaten gewährt. Allerdings bleiben die genaue Zahl und die Zeitpunkte der Zugriffe ungenannt – ehemalige Mitarbeiter haben laut dem Bericht Vorfälle "vor einigen Jahren" angeführt, wobei mehrfach Nutzerdaten zu eigenen Zwecken eingesehen worden seien. Auch sei das Logging beim Einsatz dieser internen Tools vor einigen Jahren noch unzureichend kontrolliert gewesen.

Das Speichern von Nutzerdaten auf einer Plattform wie Snapchat steht mitunter in Kontrast zur Außendarstellung des Angebots, bei der die Privatsphäre hervorgehoben wird und etwa ein Feature wie das zeitgesteuerte automatische Löschen von verschickten Bildern oder Videos zu Sorglosigkeit verführen kann – was vor allem angesichts minderjähriger Nutzer heikel sein kann. 2014 hatte die US-Handelsaufsicht FTC Snapchat gerügt und verlangt, mehr für Datenschutz und -Sicherheit zu tun, nachdem bei einem Leak Millionen Telefonnummern von Nutzern im Internet aufgetaucht waren.

 

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