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Wie Brüssel die großen Online-Shops noch stärker macht

Die EU will mehr Sicherheit beim Bezahlen, für den Kunden wird es mühsamer und am Ende profitieren vermutlich vor allem Konzerne wie Amazon und Zalando.

Der Hintergrund: Händler müssen künftig neben Kartennummer und Sicherheitscode einen dritten Faktor beim Kunden abfragen. Das kann dann ein Fingerabdruck oder eine Zeichenkombination sein, die dem Kunden aufs Mobiltelefon geschickt wird - oder etwas noch umständlicheres.

Der Countdown läuft bereits - ab dem 14. September reicht es nicht mehr aus die Kartennummer, Verfallsdatum und den Sicherheitscode einzugeben.

Der Händler muss nun einen zusätzkichen Faktor abfragen: Das kann wie beim Online-Banking eine TAN (= eine beliebige Zeichenfolge) sein, die dem Kunden auf das Mobiltelefon geschickt wird, oder beispielsweise der Fingerabdruck vom digitalen Perso, der den Online-Käufer als rechtmäßigen Nutzer der Karte ausweist.

Händler sind von der Neuerung weniger begeistert, es dominiert die Sorge, dass durch die doppelte Authentifizierung Geschäft verloren geht:

„Es ist zu befürchten, dass die Verbraucher die neuen, recht komplizierten und fremden Verfahren wenig nutzen werden“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland HDE.

Auf den ersten Blick klingt das ja gar nicht so schlecht - mehr Sicherheit ist per se immer gut und was ist (theoretisch) schon eine zusätzliche Angabe, die man eingibt?

Die Skepsis des Handels beruht auf Erfahrung: Schon jetzt gibt es Extraschleifen während des Check-out-Prozesses, bei denen ein zusätzliches Passwort verlangt wird. Bei dem Kreditkartenunternehmen Visa heißt es Verified by Visa, bei Mastercard läuft es unter dem Namen "Mastercard Secure Code".

Es ist nachgewiesen, das Kunden die bei einem Händler nicht auf andere Bezahlverfahren, wie Rechnungskauf und Lastschrift ausweichen können, sie den Kauf oft ganz abbrechen.

Die Absicherungsmöglichkeiten gegen einen Zahlungsausfall bei Zahlung per Rechnung oder Lastschrift können von den "kleinen" (oft sehr engagierten Online-Shops) nicht finanziert werden ...

 

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