Neue Regeln für Kreditkarten - was sich beim Online-Shoppen geändert hat
- "Geschrieben von Matthias Pufke"
Bereits seit Mitte Januar gelten beim bezahlen im Internet mit Kreditkarte strengere Regeln - weitere Sicherheitsauflagen kamen danach hinzu.
Vorne weg: Hiervon ist nur das direkte bezahlen per Kreditkarte "betroffen" - die Zahlungsart Kreditkarte - nicht aber das bezahlen via Kreditkarte über Paypal, welches eine eigene Zahlungsart darstellt.
Das Bezahlen mit Kreditkarte im Internet ist komplizierter geworden - man muss sich nun ein zweites Mal identifizieren. Das bedeutet, das nach Eingabe der Kreditkartennummer, des Verfallsdatums und der dreistelligen Prüfnummer noch eine Identifizierung z.B. über eine Smartphone-App ihrer Bank notwendig ist.
Seit dem 15. Januar 2021 gilt dies zunächst für Einkäufe ab 250 Euro.
Seit dem 15. Februar greift die Regel bereits für Beträge ab 150 Euro.
Und seit dem 15. März ist generell für alle Zahlungen über 30 Euro ein doppelter Identitätsnachweis erforderlich.
Das Bezahlen im Internet soll sicherer werden. Hintergrund dieser Änderung ist die EU-Zahlungsrichtlinie PSD2, welche bereits seit September 2019 den Zugriff auf das Online-Banking regelt und greift nun auch beim Bezahlen im Internet.
Sparkassen-Kunden können dafür die App "S-ID-Check" für diesen zweiten Identitätsnachweis nutzen. Dort müssen sie zunächst die Kreditkarte registrieren. Bezahlungen bestätigen sie dann über die App - entweder indem sie den Kauf über eine TAN oder über den Fingerabdruck legitmieren. Übrigens: Bei vielen Sparkassen fällt dabei eine Gebühr an.
Für Kunden der div. Genossenschaftsbanken gibt es dafür eine spezielle App namens Securego plus.
Bei der Deutschen Bank oder der Commerzbank können Kunden die Kreditkartenzahlungen per Photo-TAN-App, die sie auch für das Onlinebanking nutzen, bestätigen.
Der Handelsverband HDE begrüßt zwar die verschärften Regeln für mehr Sicherheit, rät jedoch den Onlinehändlern, sich die Zahlungsarten ihrer Kunden genau anzusehen. "Wenn Kunden die Kreditkartenzahlung zu kompliziert wird, könnten sie künftig verstärkt auf andere Zahlarten ausweichen", so HDE-Experte Ulrich Binnebößel.
Das scheinen die meisten deutschen Kunden bereits getan zu haben. Statt mit Kreditkarte zahlen sie am liebsten mit PayPal über das dort hinterlegte Bankkonto. Bei PayPal kann man sich übrigens auch eine zweite Identifizierung aktivieren - entweder per SMS oder auch über eine App. Die Einrichtung ist aber wesentlich komfortabler und einfacher. Und außerdem nicht zwingend notwendig.